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EAT. RIDE. LOVE.

Updated: Sep 6, 2022

Was? Wo? Wann? Wieso? - Bald geht es los auf Weltreise

(written by Jelena)



wir gehen endlich auf die Straße

Was haben wir vor?

Studium beendet. Wohnung ausgeräumt. Jobs auf Eis gelegt. Wir lassen unser bequemes Leben hinter uns. Unser Herz sagt uns wir müssen los. Wir haben zusammen beschlossen unseren langgehegten Traum einer Weltradreise in die Tat umzusetzen. Wir leben nur einmal. Mirco und ich träumen schon immer von fernen Kulturen und Ländern, großen Abenteuern und weniger Konsumgesellschaft. Wir träumen vom wahren Leben. Mit seinen sonnigen und auch schattigen Seiten. Das Leben richtig zu spüren ist unser Wunsch. Wir brechen also erst einmal auf. Ins Ungewisse. Mit einem Plan der noch kein Ende hat. Einmal im Leben wollen wir einfach los. Ohne eine Liste abarbeiten zu müssen, ohne einem konkreten Ziel. Mit dem Fahrrad starten wir also. Links oder rechts gehen wo es uns gerade einfällt, anzuhalten wenn uns spontan danach ist.


Warum mit dem Rad?

Wir sind beide Sportler mit Leib und Seele. Unzählige Stunden haben wir schon auf dem Rad verbracht. Entweder aus reinem Spaß an der Freunde, auf dem Arbeitsweg, mit dem Ziel neue Gegenden zu erkunden oder leistungsorientiert für unseren Sport. Beide sind wir seit vielen Jahren auf unzähligen Rad und Triathlon Wettkämpfen unterwegs. Ob auf oder neben der Straße. Ob auf dem Zeitfahrrad, dem klassischen Rennrad oder doch dem MTB, überall sind wir anzutreffen. Die Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii war dabei Mircos größtes Highlights (dicht gefolgt vom Stadttriathlon Forchheim :)) Ich erfüllte meinen Traum der Langdistanz dieses Jahr in Roth, einem der größten und bekanntesten Triathlons der Welt und einem Heimrennen für mich. Neben einem vierzig Stunden Job habe ich ca. 15-20 Stunden die Woche strukturiert trainiert. Und ich habe es geliebt. Aber jetzt wollen wir andere Wege gehen. Neues ausprobieren.

Auf zwei Rädern kennen wir uns also aus. Aber der leistungssportliche Hintergrund ist nicht unbedingt der Grund für unsere Reise. Wir freuen uns darauf spannende Länder, fremde Kulturen, neue Sprachen hautnah kennen zu lernen. Der Gedanke, dass das Rad uns einen viel tieferen und intensiveren Kontakt zu Natur und Menschen ermöglichen kann gefällt mir. Ein Abenteuer das wir hoffentlich nie vergessen werden.


links: Fahrrad mein Fahrrad - rechts: Fahrrad Mirco (im Hintergrund: unser schöner Bus, der muss leider Zuhause bleiben)


Die Entscheidung

Angefangen hat für mich alles nach meiner Schulzeit. Alleine beschloss ich mich als Au-Pair ans andere Ende der Welt zu reisen. Damals eine große Sache für mich. Aotearoa, wie man Neuseeland auf Maori auch nennt, dem Land der weißen Wolke, voller Mythen und großen Abenteuern hat erstmals mein ganzes Weltbild verzerrt. So erlebte ich andere Lebensstile und Lebensansichten. In den kommenden Jahren, neben meinen Studium, folgten Reisen nach Griechenland, Frankreich, Hawaii (zur Ironman WM Teilnahme meines Freundes), Thailand (endlich konnte ich meinen Tauchschein machen), Malaysia, Mallorca. Sowie unzählige Urlaube in den europäischen Alpen. Die scheinbar endlosen Pässen und traumhaften Panoramen weckten in mir den Spaß am endlosen Radfahren. Noch während meines Master Studiums arbeitete ich ein halbes Jahr in einem Architekturbüro in Port Douglas, einer kleinen Stadt im äußersten Nord-Osten des australischen Kontinents. Der rote Kontinent war für mich immer ein Ort voller Geheimnisse und Wunder. Seit meiner Zeit Down Under hat sich mein Fernweh ins Unermessliche gesteigert. Zu sehr vermisse ich die Mentalität anderer Kulturen, die Landschaften die manchmal wie Zeichnungen aus einem Bilderbuch meiner Kindheit wirken. 


Mirco kommt im Gegensatz zu mir aus einer Abenteuerer-Familie, die immer schon viel gereist ist. Mit ihrem VW Bus und später Wohnmobil waren sie schon in ganz Europa unterwegs. Er kann auch im Gegensatz zu mir schon längere Radreisen vorweisen. Alleine bewegte er sich in seinen Ferien als Teenager schon von A nach B mit dem Fahrrad. Radtouren von zu Hause bis nach Dänemark, über die Alpen und Pyrenäen an den Atlantik und unzählige kleinere Touren durch die fränkische Heimat standen regelmäßig auf dem Programm.


Seit Jahren träumen wir nun zusammen von neuen Erfahrung, dem Leben in anderen Ländern, fernen Reisen, großen Abenteuern und mehr Freiheit. Unzählige Reisezeitschriften und Bücher - über Weltumsegelungen, Auswanderer und Radfahrer die die ganze Erdkugel mit dem Fahrrad bereisten- wanderten durch unsere Hände. Unsere Träume und Sehnsüchte wurden immer größer. Und so beschlossen wir vor einigen Monaten Nägel mit Köpfen zu machen. Denn den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Mirco wird mit seinem Referendariat fertig. Ich bin am arbeiten. Wir haben etwas Geld ansparen können die letzten Jahre. Wieso also nicht?



Aber was? Nach meinen unglaublichen und spannenden Erfahrungen in meinem halben Jahr als Architektin in Australien, hatte ich schon seit meiner Abreise den Traum zurück zu gehen. Weiter an interessanten und neuen und anderen Projekten, in ganz anderen Klimazonen, zu arbeiten. In einem Land zu arbeiten in dem die Arbeitswelt einfach ganz anders tickt wie bei uns in Deutschland. Dies versprach mir aus meinem Alltagstrott im Büro auszubrechen. Das wäre toll! Leider wurde uns schnell klar das ein richtiges Arbeitsvisum selbst mit Jobaussichten nicht allzu schnell und einfach zu realisieren sein würden. Zumindest nicht von jetzt auf gleich. Und auch für Mirco würde es schwierig werden seinen Traumjob als Lehrer dort verwirklichen zu können. Wir arbeiteten uns stundenlang durch Internetseiten und Gespräche am Telefon. Ein Visum ja vielleicht klappt es. Aber wann und zu welchen Umständen? Wir wollten doch jetzt los! Was nun?

Da kamen wir auf unseren alt gehegten Traum der Weltreise mit dem Rad zurück. Ich konnte mir selbst nie so richtig vorstellen, das wir das machen können. Unterschiedlichste und inspirierende Reiseberichte haben wir schon mehr als genug gelesen. Doch nie konnte ich mir vorstellen, das ich oder besser wir es so weit schaffen würden. Irgendwie waren Angst und Zweifel lange doch zu groß. Wie soll man das Ganze finanzieren? Welche Länder lassen sich "sicher" bereisen? Welches Visum muss wo beantragt werden? Welche Ausrüstung brauchen wir? etc. Fragen über Fragen auf die wir nicht immer eine Antwort gefunden haben... aber so what?! Geld war uns nie wichtig! Und wenn man sich mal klar macht, dass man alleine für die Monatsmiete die man zu Hause braucht, in vielen Ländern der Erde seinen gesamten Lebensunterhalt bestreiten kann, so sollte Geld sowieso kein Argument für oder gegen eine Reise mit dem Fahrrad sein. Und alles weitere wird sich schon irgendwie regeln :) Schon seit Jahren ist meine Devise ich muss meine Chancen nutzten so wie sie kommen. Da war es klar für mich. Es kann los gehen! Es muss los gehen! Die Dinge die man bereut sind meistens die die man nicht gemacht hat.


“ A ship in a harbour is safe, but that's not what the ship was built for. Go Sailing.”

oder in unserem Fall

“ A bike in a garage is safe, but that's not what the bike was built for. Go Riding.”

Wohin soll es gehen?

Südamerika wäre toll. Kanada wunderschön. Mit dem Fahrrad vor der Haustüre los. Asien. Australien. Super spannend ist doch auch Afrika. Die Entscheidung war nicht einfach. Jedoch starten wir im Oktober. Das heißt überall auf der Nordhalbkugel kommen wir ziemlich schnell in den Winter. Mit dem Hintergedanken eventuell doch noch an ein australisches Arbeitsvisum zu kommen und der Tatsache des billigen und einfachen Reisens in Südostasiens, buchten wir einen Flug nach Bangkok. Eigentlich ist es ja auch egal wo wir starten. Also fangen wir jetzt an mit Thailand. Weiter geht es nach Kambodscha, Vietnam und Laos. Alles weitere wollen wir uns bewusst offen halten. Wann hat man schon diesen Luxus.


Das Ziel für uns?

Für uns ist der Weg das Ziel. Klingt nach einer abgedroschenen Floskel, könnte es aber nicht besser treffen. Wo wir landen, was wir erleben, wohin wir gehen, alles wollen wir geniessen, nichts für selbstverständich erachten. In unsrere Gesellschaft jagen wir immer irgendetwas hinterher. Für uns soll aber der Moment zählen. Das wo wir sind in der Gegenwart, und was wir sind.

Ganz einfach -für den Moment glücklich sein.
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